Swap oder "Frankenstein"

Fragen und Hinweise zu Motoren und Getriebe

Moderator: Moderatoren

Antworten
Gast

Swap oder "Frankenstein"

Beitrag von Gast »

Hallo, folgendes Problem. Ich hab hier zwei Prelude, nen 80kw und 103kw, beides Facelift. Die Karosse vom 16V ist hinüber, mein 12V ist entrostet geschweißt und konserviert. Hab den 16V zum schlachten gekauft, Technik ist sehr gut, Leder, Ersatzteile...
Eigentlich wollte ich einen kompletten Motorswap machen, doch dann hab ich das http://www.ba4-fansite.bplaced.net/motorblock.html und das http://www.ba4-fansite.bplaced.net/kopf.html gelesen.
Google war leider auch nicht mein Freund, hab ein paar Informationen und Threats gefunden, aber wenig konkretes.
Was kommt dabei raus? (Leistung, Abgas usw)
Ist das wirklich Standfest? Ich will den 12V nicht mutwillig kaputt machen, da steckt schon viel Arbeit drin.
Für mich hätte der Frankenstein den zusätzlichen Charme das der A3 Block schon neue Kolben, Lager und Dichtungen hat.
Hat jemand Erfahrung mit so einem Frankenstein? Was muß man beachten?

Vielen Dank im Voraus
MFG Jan

Benutzeravatar
Spike
Jr. Admin
Beiträge: 179
Registriert: 20 Jan 2008 14:06
Kontaktdaten:

Beitrag von Spike »

Hi Janscha,
die Seite die du verlinkt hast ist meine, eventuell kann ich dir ein paar Tips geben.
Aber vorher brauche ich noch ein paar Daten und Infos von den Motoren:

1. Der 103Kw ist sicher ein B20A9 (90-91)?
2. Der 80Kw hat welches Baujahr (wichtig für den Getriebecode für einen guten Frankenstein)?
3. Beim 103Kw ist wirklich alles im Schalchter drin, Steuergerät, Kabelbaum, ect.?

Du brauchst folgendes für deinen Frankenstein:
- 12V Block
- 16V Kopf (B20A9 nicht B20A5, für perfekte Leistung).
- Zylinderkopfdichtung und Schrauben neu.
- Zahnriemensatz für B20A9
- Schwungscheibe + Kupplung + Getriebe kann ich dir erst sagen wenn du mir obige 3 Fragen beantwortet hast
- Gesamte Elektrik B20A9 (Steuergerät, Kabelbaum)
- ASB + DK vom B20A9
- Krümmer B20A9 (nicht B20A5!!!)

Was dabei raus kommt:

Eines der Standfestesten Motoren die du im BA4 fahren kannst. Sehr leichtläufig, agil, guter Drehmoment.
Genaue Leistungsdaten kann ich dir nicht geben, da mein Frankenstein noch nicht fertig ist, die welche einen verbaut haben berichten nicht von mehr Leistung, sondern besserer
Performance.

Gast

Beitrag von Gast »

Hallo,
danke für die Antwort.
Das mit der leistung hätt ich auch selber drauf kommen können, bei gleicher Bohrung und Hub, dürfte auch die gleiche Leistung rauskommen :datz:

Ich beantworte erst mal die Fragen:
1. laut Typenschild und Prägung am Block ja
2. der 80kw ist Baujahr 06/91, der 103kw einen Monat jünger
3. den hab ich mit Kurzzeitkennzeichen noch nach Hause gefahren (mehr schlecht als recht), aber alles wichtige sollte dabei sein.

Ich hatte ein wenig im US Forum gelesen, und ein Bild mit beiden Pleuel nebeneinander gesehen
http://photofile.ru/photo/redrain/30354 ... 333767.jpg
Das A3 Pleuel sieht schon zierlicher aus als das des A9, und das Lager hat einen kleineren Durchmesser, was ja eigentlich weniger Tragfähigkeit bedeutet. Das leichtere Pleuel bedeutet allerdings geringere Massenkräfte....
So richtig ne Erklärung warum der A3 Block mehr aushalten soll hab ich leider nicht gefunden :ka:

Deshalb frag ich nach Erfahrung und wenns geht und hält wirds so gemacht. Ist für mich auch weniger Arbeit und günstiger, da der A3 Block schon in sehr guten Zustand versetzt wurde und beim A9 eher ?

Wo ich grad beim Block bin, was muß da mit "umziehen"? (WaPu, das Ritzel fürn Zahnriemen...)
passt der Ölkühler oder brauch ich nen neuen?

MFG Jan

Gast

Beitrag von Gast »

So der Bastard läuft...

Ich wollte noch mal was dazu schreiben, vieleicht besteht ja Interesse.
Also ich hab für den Umbau eine Woche gebraucht. Eine Hebebühne oder Spezialwerkzeug ist nicht nötig. Unterm Auto gibts nicht so viel zu tun, da reicht ein Wagenheber. Was eventuell nicht jeder in seinem Sortiment hat ist ein offener Ringschlüssel Größe 14 für Sprit und Hydraulikleitung, und falls man den org. Ölkühler verwenden will, ein Inbus auch größe 14, am besten als Steckschlüsselaufsatz (der Stopfen am Motorblock sitzt fest!). Ansonsten ist das ganze nicht sonderlich schwer, eher ne Geduldsaufgabe...
Man sollte sich einfach Thread zum kompletten Swap durchlesen, also alles raus...
Zum Block: Ölkuhler kann übernommen werden
Wasserpumpe, Umlenkrolle sind gleich, Riemenscheibe vom 12V ist zu empfehlen (viel viel leichter), die für den Zahnriemen vom 16V hat nen kleineren Durchmesser, also umbauen.
Getriebe kann man sich aussuchen, passen beide.
Alles zusammenbauen, Standgas einstellen und fertig.

Das Umbau ist auf jeden Fall zu empfehlen, der Motor ist stark, drehfreudig und sehr sparsam. Nach den ersten vorsichtigen 100km haben nur 6,6l in den Tank gepasst. Bei Autobahn ca 130km/h sind es 7.6L/100km. Ich hab bei nem Bekannten ne Abgasmessung gemacht, Lambdawert und CO Werte sind einwandfrei.

Falls noch Fragen offen sind, bitte ruhig stellen.

MFG Jan

Benutzeravatar
Spike
Jr. Admin
Beiträge: 179
Registriert: 20 Jan 2008 14:06
Kontaktdaten:

Beitrag von Spike »

Sehr schön beschrieben. Möchte jedoch noch anmerken dass die Getriebe nur Baujahrbedingt passen, was mit Kupplung und Schwungscheibe zu tun hat.

Gast

Beitrag von Gast »

Das Auto wird dadurch aber auch automatisch zum Einspritzer oder? Du musstest bestimmt auch ne neue Benzinleitung verlegen?

Überlege bei mir so nen Frankenstein durchzuführen, hab aber leider nich so die Ahnung...mal sehn.

Wars ne schei? Arbeit oder ging es vom Aufwand her?

Weil mein Vergaser mich noch zu tode saufen wird :rolleyes: :drinkers:

Danke :)

Gast

Beitrag von Gast »

Ja, das ist dann ein Einspritzer. Die Benzinleitung mußte ich neu legen, aber nur die eine, zwei liegen ja schon, und die kann man weiter nutzen. Wie gesagt es war nicht sonderlich schwer (paßt ja alles plug&play), dauert bloß. Man muß im Prinzip das Auto einmal zerlegen und wieder zusammenbauen.
Lohnen tut es sich aber, deutlich mehr Leistung bei weniger Verbrauch. Bei mir war die sehr gute Karosserie ausschlaggebend, da Blecharbeiten viel aufwendiger und Teurer sind als der Swap.
Man sollte auch bedenken, dass falls mit den Vergasern mal ein Problem auftritt, man ziemlich gekniffen ist. Das soll wohl ein Heidengeld kosten die zu reparieren oder einzustellen (...erst mal jemanden finden der das überhaupt kann).
Als Bonus ist es mit dem 16V Getriebe auf der Autobahn ein wenig ruhiger da es ein wenig länger übersetzt ist.

MFG Jan

Gast

Beitrag von Gast »

Danke für die Antwort!

Eine Art Tutorial oder sowas gibt es wohl nicht oder?

Meine Karosserie ist nämlich auch noch voll in Ordnung, aber da is halt nur der Motor der mich unglücklich macht.
Zuletzt geändert von Gast am 14 Aug 2011 01:18, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Spike
Jr. Admin
Beiträge: 179
Registriert: 20 Jan 2008 14:06
Kontaktdaten:

Beitrag von Spike »

@Janscha: Kann ich deinen Erfahrungsbericht für meine Fanpage benutzen? hast du mir eventuell noch ein paar Angaben, wieviel leistung ca. mehr und wo der verbrauch jetzt liegt?

Gast

Beitrag von Gast »

ja klar kannste alles benutzen. Ich finds klasse, dass jemand das ganze Wissen sammelt und zur Verfügung stellt.
Mit Zahlen ist es leider schwierig. Ich war nicht auf nem Leistungsprüfstand.
Wo ich eh alles in der Hand hatte, hab ich gleich noch ein paar Sachen bearbeitet (ASB, Auspuff, Luftzufuhr), wäre dann auch nicht sehr aussagekräftig.
Beim Verbrauch hab ich letzte Woche mahl genauer geschaut und war öfters Tanken.
Also Autobahn (Triebsees-Hamburg) wenn erlaubt konstant 140km/h, kein Stau, waren glatt 8l/100km
Ich hab mir auch mal Mühe gegeben (ohne Verkehrshindernis zu sein, sondern "mitschwimmen"), nur Landstraße: 6,3l
Im Schnitt brauch ich um die 8l (viel stop&go wegen Baustelle auf dem Arbeitsweg)

Antworten

Zurück zu „Antrieb BA4“