Doch zuerst die (längere) Vorgeschichte:
Ich war damals als 17 jähriger 'Knirps' total begeistert vom Preludé, muss aber auch gestehen, dass ich den Corrado nicht schlecht fand *duck*, und sparte fleißig seit meinem 14’ten Lebensjahr auf ein schickes Auto. Wie es der Zufall oder das Schicksal wollte, wuchs ich in einem kompletten Honda bzw. V-tec Umfeld auf. Ein damals guter Kumpel fuhr einen böse gemachten 1,8l V-tec Civic Coupé, schwarz, tief, 93’er BJ, nach seinen Angaben knappe 200 PS – ich war hin und weg. Leider zerstörte er das gute Stück und schob das Heck bis zum Fahrersitz vor.
Zurück zum Thema. Sein Kumpel hatte einen Weinroten bb3 mit generalüberholtem Motor, den ich für 3850 € erwarb.
So war ich stolzer Besitzer eines japanischen Sportcoupés, dass ich mir aus Eigenkapital zulegen konnte. Einzigstes Problem: Meinen Führerschein hatte ich zwar bestanden, musste aber noch 4 Wochen bis zu meinem 18’ten Warten -> DAS GRAUEN!!!
Da steht ein schickes Coupé in der Garage und man darf noch nicht damit fahren.
Schlaflose Nächte später wurde er 1 Tag vor meinem 18’ten angemeldet. Mein Vater wollte natürlich wissen, was das Gerät mit den Serienreifen läuft. Also ab auf die AB und los.
… oder auch nicht …
Bei ner knappen 215 (laut Tacho) wurde die Fahrt von einem Opa mit Hut und Wackel-Dackel auf der Hutablage in seinem A4 jäh gestoppt. Dieser zog mit ner 140 OHNE ZU BLINKEN und in den Spiegel zu gucken auf die linke Spur um einen 139 fahrenden Clio zu Überholen…
Ich hab nichts gegen alte Opa’s, aber der gehört auf keine Straße.
Resultat: Vollbremsung aus 215 mit blockierenden Reifen (scheiße, wenn das ABS noch nicht repariert war :rolleyes: ) Dem Entwickler sei Dank, hat der Prelude eine unglaubliche Spurtreue *schwitz*angstgriff*. Der Opa bemerkte das Reifenquietschen und verzog sich etwas schneller auf die rechte Seite. Die Vollbremsung hätte gereicht, aber so konnte schlimmeres verhindert werden…
… dachten wir …
Runter von der Autobahn wurde das übel ersichtlich: Bremsplatter auf der Vorderachse…
Problem: Opa war weg, kein Kennzeichen… *Frust*
Nach Reifenwechsel am frühesten morgen ging es nun auf zum Führerscheinamt die Fleppen abholen und ab ans Steuer
Typisch ging die erste Tankfüllung am selbigen Tag durch.
Vorteil: Man konnte noch mehr fahren, da es bis in die Tschechei 20 km waren ^^
So verging 1 Jahr bis zum Ausbildungsbeginn ohne größere Probleme.
Kleinere dem Budget entsprechende Umbaumaßnahmen wurden vorgenommen (sehr schicke 17“ Mille Miglia, CD-Radio, Monster-Basskiste (wurde später aus Platzgründen verkauft)
Im Oktober 2006 kam es dann zu einem Unfall mit Fahrerflucht. Meine rechte Seite sah übel aus…
Tatort: Leipzig-West, Parkplatz von Nova Eventis
Täter: flüchtig
Tatwaffe: irgendeine weiße oder silberne Dreckskarre...
Was tut man nun mit einem ramboliertem Auto kurz vorm Winter wenn man wöchentlich 1000km fährt? RICHTIG: Mann kauf sich nen 4’er Golf als 1,9l Diesel … Warum? Den gabs billig … Was heißt das? Kredit bei der Bank … Warum? Weil einem gesagt wird: Für Deine Kilometer ist ein Diesel das beste… Und wer hört auf so’n Spruch? ICH *kopfschüttel*
Der Golf hatte zwar schicke Alus, aber einen Charakter? Vom selteneneren Prelude auf ein Massenprodukt … Stilbruch, Dummheit, laßt Euch ne Beschimpfung einfallen ^^
Das einzig schöne war, dass er wirklich unglaublich gut lief und mit 5,9 Litern bei 150 wirklich optimal für die Pendlerei war… und die Reparatren? Gab es nicht… 1,5 Jahre / 70.000 km / keine Reparatur – was will man mehr?
Parallel sollte der Umbau vom Luder anfangen, wo ich auch das Forum und wirklich gute Car-Shopper zu Hilfe rief (nochmals Danke an alle!!!)
http://www.hondapower.de/forum/showthread.php?t=53434
Doch wie ist es, wenn man jung ist? Man macht Fehler … und zwar reichlich und dabei untertreib ich noch…
Der Prelude sollte nun kostengünstig repariert werden. Auf der Suche stieß ich auf eine kleine Werkstatt/Lackiererei bei Bischofswerda, die mir empfohlen wurde. Kontaktiert, vorbei gefahren, 900 € vereinbart für ein Standard Schwarz Metallic. Voraussetzung: Ich sollte den Motor raus nehmen, die ohnehin gerissenen Frontscheibe entfernen, Innenraum weg. Gesagt getan, 2 Tage dauerbasteln fing an, wo auch div. Achsteile erneuert wurden und sonstige Reparaturen vorgenommen werden sollten.
Dazu zählten:
neue Bleche für die Radläufe, Wassereinbruch unter der rechten Dachsicke (irgendein vollhonk hatte einen Kaugummi drunter geklebt, wodurch ewig Wasser unter der Leiste blieb) ausgebessert, etliche Beulen geschliffen, gespachtelt, etc. (Motor war ja 'neu')
So wurde das schicke Ding abgeholt und ich wartete 2 Wochen (Wartezeit wurde durch 10 Tage Motorshow ja drastisch verkürzt). Ich rief einen Tag vorm Abholtermin an und fragte nach, ob alles geklappt hat? Antwort: „… Ne, der steht noch so wie vorher ... ich kann den aus emotionalen Gründen nicht Lackieren… „ ???? … ???? *Fassungslosigkeit*…
Er stellte mir den Honda am Tag meiner Rückkehr auf den Hof...
Den Rest lass ich mal aussen vor ...
Was nun?
Schriftlich hatte ich nichts, jugendliche Dummheit. Hätte aber leider auch nicht viel gebracht, da er kurze Zeit später Insolvenz anmeldete und in die Klapse kam.
Der Leidensweg beginnt…
Ich hatte durch diese Aktion so die Lust am Projekt verloren, dass ich mich entschloss den Wagen über das Forum zu verkaufen...
http://www.hondapower.de/forum/showthread.php?t=90713
Zusätzlich stellte ich Ihn ins Net und bekam sofort zahlreiche Anrufe, die sich jedoch allesamt abwandten als ich erläuterte, dass der Wagen auseinandergebaut wäre. Eine Käuferin aus Irland wandte sich nun an mich und wollte mir einen Scheck zuschicken.
Ich war natürlich so schlau, zu Schreiben, dass der Wagen nur weggeht wenn das Geld auf meinem Konto ist. Sie willigte ein, wollte jedoch den Trailer möglichst bald losschicken.
Da sie sehr vertrauenserweckend schien und ich auf längere Dienstreise gehen musste, baute ich den Wagen wieder zusammen. Motor rein. Ölwechsel. Frontscheibe (vom Kai
) auch rein.Gutmütigkeit und Vertrauen in ehrliche Leute ist heute nichts mehr wert… Der Scheck kam nach 3 Wochen noch nicht, viele Mails wurden geschickt, die auch alle beantwortet wurden… Irgendwann jedoch nicht mehr.
Nun stand er da, wieder zusammengebaut, fahrbereit. Käufer abgesprungen.
Als sich letztendlich ein Käufer fand, ich Ihn aber nicht als würdigen Nachfolger empfund und ich es sowieso nicht wirklich über mein Herz bringen konnte mein erstes Auto zu verkaufen, noch dazu selbst bezahlt, zusätzlich an so einen Deppen, fuhr ich das Luder wieder in die Garage.
Nun stand ich da, in der Ausbildung, wenig Geld, 2 Autos (davon eins auf Abzahlung) und der restliche 2 rädrige „Fuhrpark“ in der Garage. Mein Vater wollte auch noch eine Ecke in seiner Garage für sich.
Nach unglaublich langen Überlegungen (die ungefähr 7 Monate dauerten wo nichts passierte) und der Inbetrachtnahme, dass die Dieselpreise bereits bei 1,35 waren, verkaufte ich den Golf innerhalb von 2 Tagen zu einem noch recht vernünftigen Preis nach Berlin an irgend so einen ausländischen Mitbürger (und irgendwann müssen die Reparaturen ja kommen, also lieber bei dem als bei mir ^^ ). Lustig war, dass der Käufer (war ein Händler) mir weiss machen wollte, dass, wenn man den Ölmessstab bei laufendem warmen Motor rauszieht und weißer Dampf kommt der Motor bald kaputt geht ^^ - Depp aber egal, bezahlt hat er
Nun ging es daran das Luder wieder fit zu machen, ein anderes Auto konnte ich mir zwar theoretisch leisten, wollte ich aber nicht – Liebe ist halt Liebe
Ich steckte nun weit über 2.500 € in die Lackierung in alle Reparaturen. Auch ein Bodykit, was ich mir zwischendurch gekauft hatte (siehe dem „Shoppingkünstler“ Thread)
Lackiert wurde der Liebling in Polen … um etwas Geld zu sparen …
… ich hasse es, andauernd nur auf die Schnauze zu fliegen …
Die Lackierung ist schick, Porsche Nachtblau Metallic wirkt edel auf dem Luden, aber einige kleine Wellen sind noch drin und die Heckscheibendichtung wurde nicht raus genommen + etwas schlecht abgeklebt.
Das schlimmste war, dass der Preis zum Schluß noch hochgetrieben wurde - "... wir müssen Arbeiten etwas mehr ..." Und da ich gute Qualität habe wollte zahlte ich :I
Die Front wirkt etwas heftig und verwischt das eigentliche Preludebild – andererseits sieht es im Rückspiegel bestimmt lustig aus
Das schlimmste ist jedoch, dass die Scheiben nicht richtig abgeklebt wurden und ich auf jeder Sprühnebel hatte!
Schaut erstmal selbst
Was noch gemacht wurde:
Heckscheibenheizung zur Antenne umfunktioniert -> Top Empfang!!
Antennenloch gecleant
Heckscheibenwischer entfernt + Düse gecleant
Düsen auf der Motorhaube gecleant + werden am WE woanders hin verpflanzt
Honda + sonstige Embleme entfernt
Radhäuser für 19" vorbereitet
Elektronik (Kontakte) vorsichtshalber erneuert/verbessert
Renngitter eingesetzt
lackierte Bremssättel gereinigt
Was noch kommt:
Himmel bekommt am WE vermutlich Alcantara Leder
Autogasanlage gekippt - kommt doch nicht rein (Erklärung weiter unten)
evtl. 18/19“ mit Gewinde, dass die Radläufe auch ausgefüllt werden
KostenfragePS.: TÜVabnahme Schürzen + TÜV + AU in einem Aufwasch
Ich könnt die ganze Geschichte noch erweitern und diverse lustige Storys einbauen; denke aber, dass das schon zu viel zu lesen ist. Außerdem habe ich gerade einen Krampf in der Hand bekommen ^^
Wer alles gelesen hat und nicht die Lust verloren - Respekt
…
So, jetzt hab ich mich geoutet, ich liebe mein Luder :wohoo:
Nun zum Abschluß: Da der Honda bzw. dieses Projekt nun zu 90 % abgeschlossen ist und ich grad ein wiederliches Angebot für einen 79'er Camaro bekommen habe (nicht Romans) überlege ich den fertigen Luden zu verkaufen ?!? Steht aber grad als Gedanke im raum
Freue mich über Statements bzw. Kommentare zu Bildern
